Die Spiele stehen im Vordergrund

 

Unter den vier Schiedsrichtern, die beim diesjährigen Offensiv-Cup die Spiele leiten werden, sticht vor allem Debütant Tobias Vogel heraus.

 

„Auch für uns ist die Stimmung in der Halle etwas Besonderes“, stellt Patrick Schwarz klar, „bei den rückläufigen Zuschauerzahlen in der Feldrunde ist die voll besetzte Kreissporthalle schon ein tolles Erlebnis“. Der 33 Jahre alte Routinier von Germania Weilbach bildet gemeinsam mit Yahya Budarham vom BSC Schwalbach das erfahrene Duo unter der Unparteiischen. Hinzu kommen mit Neuling Tobias Vogel vom VfB Unterliederbach und Leon Reuben (Viktoria Kelsterbach) zwei ziemlich frische Kräfte.

 

Schon vier Mal war Schwarz beim Leberecht-Turnier mit dabei und weiß um das Prestige und die einzigartige Stimmung in Kriftel. „Alle wollen dabei sein. Es geht primär natürlich um den guten Zweck. Sportlich hat das Turnier aber auch einen besonderen Reiz“, erklärt er.

 

Im Hintergrund bleiben

 

Auch bei der 31. Auflage gehen die zwölf teilnehmenden Teams wieder zugunsten von körperlich und geistig behinderten Kindern auf Torejagd. Außerdem wird von der Hessenliga (Viktoria Kelsterbach) bis zur B-Liga (BSC Schwalbach) der inoffizielle Hallen-Kreismeister ausgespielt. „Dass da mit großem Ehrgeiz zu Werke gegangen wird, ist klar“, meint der 25 Jahre alte Hessenliga-Schiedsrichter Tobias Vogel . Er kennt vergleichbare Turniere mit 1000 bis 1500 Zuschauern aus dem Kreis Krefeld. Vor seiner Premiere in der Kreissporthalle hat er sich von seinen Kollegen schon die eine oder andere Anekdote zum Offensiv-Cup erzählen lassen. „Für die ganze Region ist das ein Highlight“, ordnet Vogel das Turnier ein. Weil er erst im Februar 2016 vom Niederrhein aus beruflichen Gründen in den hiesigen Kreis wechselte, verpasste er den Sieg seines neuen Stammvereins VfB Unterliederbach um wenige Tage. „Natürlich habe ich davon Wind bekommen und werde kurz vor dem Turnier auch nochmal mit Klaus Willbuck Rücksprache halten“, erklärt Vogel. Unnötig verrückt machen möchte er sich in keinem Fall. Schließlich leitete er in der Oberliga Niederrhein schon Duelle zwischen dem Wuppertaler SV und RW Oberhausen und ist die mitunter hitzige Atmosphäre aus der Fünften Liga gewöhnt. „Ich bin sowieso nicht der Typ, der sich in den Mittelpunkt stellt“, hält Vogel fest, „für uns Schiedsrichter geht es eher darum, die Emotionen klein zu halten und am besten gar nicht aufzufallen“. Bei seinem ersten Offensiv-Cup möchte er möglichst viele Situationen laufen lassen, um den Spielfluss nicht zu stören. „Wenn es sein muss, schmeiße ich Spieler aber natürlich auch runter.“ Diese Herangehensweise klingt vielversprechend.

 

Zweite Teilnahme

 

Auch Leon Reuben , der 2015 in der Kreissporthalle ein unauffälliges – also gutes – Debüt feierte, schaut zu Tobias Vogel auf. „Es ist schon eine kleine Ehre, mit ihm zu pfeifen“, gibt der 20 Jahre alte Student und Schiedsrichter von Viktoria Kelsterbach zu, „schließlich ist er auf dem aufsteigenden Ast“. Dass Heimatverein Kelsterbach bei seiner Premiere vor zwei Jahren den Cup gewann, ist für Reuben ein gutes Omen. „Einer wird es schon ins Finale schaffen. Entweder die Mannschaft oder ich“, scherzt der Politikwissenschafts-Student. Weil 2015 aber auch das Jahr mit den Jagdszenen zwischen Spielern und Zuschauern quer durch die Kreissporthalle war, denkt Reuben nicht nur an den Sport. „Das Wichtigste ist, dass wir bei all der stimmungsvollen Kulisse und dem hochkarätigen Sport fair bleiben.“ Wie seine drei Kollegen Vogel, Schwarz und Budarham freut sich Reuben auf seinen zweiten Auftritt beim Offensiv-Cup. „Schon damals hat es richtig Spaß gemacht, und wir werden auch dieses Mal wieder unser Bestes dafür geben, dass es nach dem Turnier nur positive Themen zu diskutieren gibt.“

 

Der Routinier

 

Erst gestern kam Yahya Budarham aus dem Urlaub aus Marokko zurück. Er freut sich auf seine fünfte Teilnahme beim Offensiv-Cup: „Wir wollen alle Spaß haben und unseren Beitrag für den guten Zweck leisten, der auch im Vordergrund stehen soll.“ Er erinnert sich an die Probleme vor zwei Jahren, als Spieler aus Flörsheim und Unterliederbach aufeinander los gingen: „Ich bin froh, dass es mir und keinem der jungen Schiedsrichter passiert ist. So etwas muss nicht sein. Es zählt doch nur, bei so einem Turnier auf Kreisebene dabei sein zu dürfen.“ Ihn freut es besonders, dass der BSC Schwalbach, mit dabei ist: „Das ist mein Verein. Ich kann mich nicht dran erinnern, dass er mal in Kriftel mit dabei war.“

 

Quelle: Höchster Kreisblatt