Eingespieltes Schiedsrichter-Quartett: Den Vereinskameraden des Feldes verwiesen

 

Sie sind ein ganz wichtiger und entscheidender Teil des Hallenspektakels am 16. Januar. Diesmal schickt der Kreis-Schiedsrichter-Ausschuss vier Routiniers ins Rennen. Für Michael Wiebe ist es wohl der letzte aktive Auftritt beim Offensiv-Cup. Schmunzelnd blickt er zurück.

 

Routine pur – so könnte man die Besetzung der vier Schiedsrichter beim 30. Offensiv-Cup am kommenden Samstag in zwei Worten beschreiben. Für Bagdad Moukhtari, Sven Meisezahl, Recep Akcura und besonders für Michael Wiebe ist das Hallenspektakel beim Leberecht-Turnier kein Neuland. Alle vier kennen das beliebte Hallenturnier bereits als Schiedsrichter oder Helfer bestens.

 

Ein Dutzend Teilnahmen

Michael Wiebe macht am kommenden Samstag das Dutzend voll. 1993 war er zum ersten Mal als Schiedsrichter beim Offensiv-Cup dabei. Am 16. Januar wird der 47-Jährige, der für den FC Sulzbach pfeift, zum zwölften und wohl letzten Mal als aktiver Schiedsrichter beim Hallenturnier in der Kreissporthalle pfeifen. So oft war kein Unparteiischer dabei. „Ich werde den Offensiv-Cup aber auch danach weiter tatkräftig unterstützen“, sagt Michael Wiebe. Er hat bei all seinen Teilnahmen einiges erlebt. Wiebe erinnert sich noch an einen seiner ersten Auftritte, als er im Finale zwischen der DJK Hattersheim und der SG Hoechst Classique gleich beide Höchster Torhüter mit Rot des Feldes verwies. Einer der beiden „Rotsünder“ war ausgerechnet Ottmar Heyer, der heutige Vorsitzende des FC Sulzbach. Noch heute ist dieser Platzverweis ein Thema, wenn sich die beiden begegnen, verrät Michael Wiebe schmunzelnd. Das Finale entschied damals übrigens Hattersheim mit 7:3 für sich. Feldspieler Rachid Ait Bouhou sprang als Torwart ein und gefiel mit einigen Glanzparaden, erinnert sich Wiebe gerne an diese Zeiten zurück. Die „gute Stimmung“ und die tolle Atmosphäre“ schätzt er bis heute. Allerdings sagt Wiebe auch: „Die Zeiten und der Fußball haben sich verändert.“ Umso erfreuter ist er, dass ihm bei seinem letzten Auftritt auf dem Parkett bestens bekannte Schiedsrichter zur Seite stehen. Zu Verbandsliga-Zeiten im Freien fungierten sowohl Bagdad Moukhtari, Sven Meisezahl als auch Recep Akcura als Assistenten von Michael Wiebe. „Wir sind ein eingespieltes Quartett“, freut sich Wiebe auf den kommenden Samstag.

 

Regeländerungen ?

Für Sven Meisezahl vom 1. FC Eschborn ist es die dritte Teilnahme am Offensiv-Cup. „Das ist die inoffizielle Kreismeisterschaft, und es geht um den guten Zweck“, beschreibt der 32-Jährige die Vorzüge am Hallenspektakel, an dem gerne wieder als Schiedsrichter teilnimmt. In den vergangenen Jahren beeindruckten ihn die gewachsenen Fan-Blöcke in der Kreissporthalle. Allerdings hätten die Verletzungen und die Härte zuletzt zugenommen. „Und eine Schlägerei wie im letzten Jahr hat da nichts verloren“, sagt Meisezahl. Zudem würde er sich freuen, wenn auch nach dem Turnier das Foyer bei der anschließenden Feier etwas besser gefüllt wäre. Schließlich gehe der Reinerlös der Veranstaltung an die Stiftung Leberecht. Eine weitere Anregung von Meisezahl wären Regeländerungen. Man könne zumindest einige Dinge vom Futsal übernehmen. Auch der Filzball sei wohl nicht mehr zeitgemäß. Wichtig sei aber die gute Sache, weshalb die Teams beim Offensiv-Cup antreten. Sein Appell an alle: „Man sollte das Turnier nicht zu ernst nehmen, der gute Zweck geht vor.

 

„Super Kulisse“

So sieht das auch Recep Akcura, der für Türk Hattersheim pfeift und zum zweiten Mal als Schiedsrichter im Einsatz ist. „Die Kulisse ist super, und man trifft immer alte Freunde wieder. Es ist eine Ehre, bei so einem Prestige-Turnier dabei sein zu dürfen.“ Der gute Zweck stehe eindeutig im Vordergrund. Akcura freut sich auch ganz besonders, dass seine gerade einmal zwei Monate alte Tochter Erva-Nur den Papa in Kriftel besuchen wird. Das sei ein zusätzlicher Anreiz, sagt Akcura, der davon ausgeht, dass die Schlägerei im Vorjahr eine große Ausnahme bleibt: „So etwas darf einfach nicht vorkommen.“ Der 34-Jährige fügt warnend an: „Früher hatten die Spieler mehr Respekt untereinander.“

 

„Das beste Turnier“

Für Bagdad Moukhtari, der für die SG Bremthal pfeift, ist es ebenfalls der zweite Auftritt als Schiedsrichter beim Offensiv-Cup. „Man freut sich darauf. Es ist das beste Turnier, das es im MTK gibt“, sagt der 41-Jährige. Fußballerisch sei es in den 90er Jahren wohl etwas besser gewesen, doch seine Attraktivität hätte der Offensiv-Cup nie verloren. Auch für die Schiedsrichter sei die „tolle Kulisse“ immer etwas besonderes. „Die Halle ist immer voll, und die besten Vereine sind dabei“, freut sich Bagdad Moukhtari wieder darauf, in Kriftel mit von der Partie sein zu dürfen.

 

 

Quelle: Höchster Kreisblatt