Horst Jendrasch: Kaum Platzverweise

Bei den Kickern im Fußball-Kreis Main-Taunus ist er bestens bekannt. Horst Jendrasch wurde nun für 50 Jahre als aktiver Schiedsrichter ausgezeichnet.

Hat immer alles im Griff: Horst Jendrasch mit den Karten, die er eigentlich gar nicht so oft benutzt.
Hat immer alles im Griff: Horst Jendrasch mit den Karten, die er eigentlich gar nicht so oft benutzt.

Vor vielen Jahren hatte Horst Jendrasch keine Lust mehr Fußball zu spielen, dem Sport wollte er aber doch verbunden bleiben. Also wurde er Schiedsrichter. Das ist jetzt etwas mehr als 50 Jahre her. So lange ist der heute 79 Jahre alte Kelkheimer schon als aktiver Schiedsrichter im Einsatz. Bis heute leitet er Jugendspiele und hat noch immer Spaß dabei. „Das ist auch das wichtigste. Und die Familie muss mitspielen. Hier in der Umgebung gibt es keinen Platz auf dem ich nicht schon Mal war“, sagt Horst Jendrasch.

 

Als Schiedsrichter absolvierte er „knapp über 3000 Spiele“. Warum er das so genau weiß ? „Ich habe sie alle aufgeschrieben“, erklärt Jendrasch, der ein Buch aus dem Schrank holt, in dem er jede Partie erwähnt hat. Natürlich erinnert er sich in all den Jahren auch an die ein oder andere Anekdote zurück.

 

Mit Polizeibegleitung

 Mit Platzverweisen tat er sich trotz der Masse an Spielen eher schwer. „Ich denke es waren nicht über 20“, sagt Jendrasch, der für die TuS Hornau pfeift. Ein Mal, bei einem Spiel in Offenbach, zückte er in einem Spiel aber gleich zwei Mal Rot. „Das war aber die große Ausnahme“, erinnert er sich. Hoch her ging es einst bei einem Spiel in Speyer gegen Pirmasens. „Wir mussten in der Kabine bleiben, bis uns die Polizei rausgeholt hat. Die haben uns dann bis ans Auto begleitet. So etwas kam aber zum Glück eher selten vor“, blickt Jendrasch gerne zurück. Früher ließen sich die Spiele auch einfacher leiten als heute, meint er. „Wenn ich zu einem Spieler gesagt habe, er soll sich benehmen, hat er sich auch dran gehalten“, so Jendrasch weiter. Heute sei das deutlich schwieriger, doch man müsse auch über eine gewisse Menschenführung verfügen.

 

Dass der Trend bei den Schiedsrichtern eher rückläufig ist, kann der Kelkheimer verstehen. Die Anforderungen würden immer weiter steigen. Zumindest die Laufprüfung ist für Horst Jendrasch kein Problem. Immerhin bestritt er vor kurzem seinen 34. Frankfurt Marathon. „Man muss sich ja irgendwie fit halten“, lacht der sympathische Schiedsrichter.

 

Und auch nach 50 Jahren als Schiedsrichter ist für ihn noch lange nicht Schluss: „Mir macht es immer noch viel Spaß. Es ist ein schöner Zeitvertreib.“ So lange es geht, möchte er weiter Spiele leiten. „Ich habe die 60 jetzt in Sicht“, lacht Jendrasch. Auch diese beachtliche Marke traut man ihm ohne weiteres zu.

 

Quelle: Höchster Kreisblatt